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Autor: Hikawa
Hekiru
Verlag: ENIX
Reihe: G Fantasy Comics
Bände: 3-
Jahr: 2001-
Zeitschrift: Monthly G Fantasy
Stichworte: Comedy, Gag, Nonsens
Pani Poni ist ein Gagmanga, der von einer ähnlichen Situationskomik wie Azumanga Daiou lebt und zu dem es in Japan mittlerweile einiges an Merchandise zu kaufen gibt.
Eine 10-Jährige wird Lehrerin einer Klasse, die von schrägen Schülern nur so wimmelt. Sie sieht niedlich aus, ist aber ein kleines Biest und kann mit ihrem Sarkasmus ganz schön beleidigend werden. Doch die Schüler finden sich schnell mit Rebecca Miyamoto, so ihr Name, zurecht.
Himeko hindert eine Mitschülerin
am Lernen |
Auch unter den Schülerinnen
gibt es einige schräge Vögel, wie z.B. die dumme Himeko,
die einigen Leuten mit ihrer Art ziemlich auf die Nerven geht, allen voran
Rebecca. Oder die Schülerin mit dem Familiennamen Ichijô,
die immer einen emotionslosen Gesichtausdruck hat, egal was geschehen mag.
Die schlaue Schülerin mit der Brille, die dem ganzen Treiben neutral
gegenüberstehen will, darf in einem solchen Manga natürlich nicht
fehlen. Sie heisst hier Rei und liebt es unter anderem, Rebecca
mit Schauermärchen eine Heidenangst einzujagen.
Die Nachbarsklasse hat es auch nicht unbedingt besser, denn dort hält
zwar keine 10-Jährige den Unterricht, dafür aber so ein alter Knacker,
den alle "Opa" nennen und der immer sehr depressiv drauf ist. Er
wird noch depressiver, wenn keiner seiner Schüler seine Witze versteht.
Zu dem bunten Haufen gesellt sich noch das weisse unscheinbare Ding, das sich
gerne in Rebeccas Nähe aufhält und sehr ängstlich ist. Dieses
Etwas soll ein Hase sein und noch dazu ein äusserst frustrierter, den
es ist weder ein wirklicher Hase (es ähnelt seinen Artgenossen überhaupt
nicht), noch ist es ein Mensch (aber es ist gleich intelligent). Es kann nichts
mit seinen Pfoten anfassen, es findet keine richtige Beachtung, es wird nicht
ernst genommen. Hach, es ist schwer ein Hase zu sein!
Pani Poni ist ein schräger
Manga, ein ziemlicher schräger sogar. Der Humor ist stellenweise weit
kriptischer als in Azumanga Daiou, weil der Witz noch stärker Nonsens
und Situationskomik ist und weniger von den Personen mit ihren sehr unterschiedlichen
Marotten herrührt. In Pani Poni sind alle Personen irgendwie nicht ganz
dicht, jeder macht sich auf Kosten anderer lustig. Niemand ist ein permanentes
Opfer von Nonsens-Gags, mit Ausnahme von Rebeccas Hasen. Am Ende bleibt bei
vielen oft nur Frustation übrig ("Lass mich lernen, bitte!",
fleht z.B. die Schülerin im obenstehenden Auszug Himeko an, die wiederum
gerne Small Talk betreiben will und nicht begreift, dass sie die Mitschülerin
stört).
Die meisten Gags erfolgen auf einer ganzen Seite, und nicht wie beim klassischen
4-Panel Cartoonstrip, wo es einen Höhepunkt im dritten Panel gibt und
eine Auflösung im vierten, wie man Gagstrips bei uns so kennt. Das erschwert
das Verständnis mancher Gags bei Pani Poni ungemein.
Was den Zeichenstil angeht, wirkt Hekiru Hikawas Pani Poni
erstaunlich krude und unbeholfen, doch das ist auch so vom Zeichner beabsichtigt
und verleiht diesem Gagmanga seinen speziellen Charme.
Hekiru Hikawa ist neben seiner fortlaufenden Serie Pani Poni auch stark in
der Doujinshiszene aktiv und brachte in der Vergangenheit des öfteren
Doujinshi zu To Heart, Sakura Taisen und Pia Carrot heraus.
Pani
Poni©Hikawa Hekiru/Enix
Text: Yaniv
Tempelman (März 2003)