Living Game Hoshisato
Mochiru |
Band 1 ISBN4-09-182641-5 |
Band 2 ISBN4-09-182642-3 |
Band 3 ISBN4-09-182643-1 |
Band 4 ISBN4-09-182644-X |
Band 5 ISBN4-09-182645-8 |
Band 6 ISBN4-09-182646-6 |
Band 7 ISBN4-09-182647-4 |
Band 8 ISBN4-09-182648-2 |
Band 9 ISBN4-09-182649-0 |
Band 10 ISBN4-09-182650-4 |
Der
25 jährige Salaryman* Fuwa Raizô,
wünscht sich nichts sehnlichster als eine grosse
Wohnung. Seine alte Bleibe ist ihm viel zu eng. Das
Büro von Namifuku DM (Direct Mail) Service, das 5-Mann
Unternehmen bei welchem Raizô angestellt ist, bietet
ebenfalls kaum Platz, und dort zu arbeiten ist für ihn
jeden Tag die Hölle. Die anderen Angestellten (zwei
Männer, eine Frau und Frau Namifuku als Chefin)
beschweren sich bei Raizô bei jeder Gelegenheit wegen
Kleinigkeiten; als jüngster Angestellter ist er ein
wenig der Sündenbock für Alles. Raizô hat
jedoch eine Weile Geld gespart und als sich die Chance
bietet, eine geräumige Wohnung in der Nähe des
zukünftigen Büros von Namifuku DM Service mieten
zu können, zögert er nicht lange. Endlich eine
neue Wohnung, endlich viel Platz.... Zu Dumm, dass ein
Erdbeben das Hochhaus beschädigt, in welchem das
Unternehmen ihr neues Büro hätte einrichten
sollen, und da Namifuku DM Service die Miete in
nächster Zeit nicht zurückerstattet wird, bleibt
nur Eins übrig: Das Büro wird in Raizôs
Mietwohnung eingerichtet. Aus der Traum vom vielen
Platz. Raizô
ist frustriert über die neue Situation, kann aber
vorläufig nichts ändern**. Es kommt noch
schlimmer: Ein gewisser "Hiyama Ikkaku" soll neu beim
Unternehmen arbeiten; also noch weniger Arbeitsplatz
für unseren Pechvogel und noch weniger
Lebensqualität. Da der neue Angestellte vom Land kommt
und das erste Mal in Tokio ist, soll Raizô ihn beim
Bahnhof von Nakano abholen. Er überlegt sich
während der Fahrt zum Bahnhof bereits, wie er den neuen
Angestellten einschüchtern könnte, damit der noch
am ersten Tag die Firma verlasse. Der neue Angestellte
entpuppt sich als eine hübsche Frau mit dem Vornamen
Izumi (gleiche Schriftzeichen wie Ikkaku, aber andere
Lesart), die von der Grösse der Stadt ein wenig
eingeschüchtert ist und wie ein unschuldiges
Mädchen wirkt. Raizô ist von der Ausstrahlung
seiner neuen Mitarbeiterin beeindruckt. Zudem kriegt er
Gefallen am Wort "Senpai". Noch mehr überrascht ist er
aber als er hört, dass Hiyama Izumi gerade die Junior
High abgeschlossen hat und nur 15 Jahre alt ist! Nun ja,
eine Fünfzehnjährige zu verjagen, das bringt er
nicht übers Herz. Hiyama
Izumi hat aus noch unbekannten Gründen ihre
Heimatstadt in der Präfektur Shimane***
verlassen, um in Tokio zu arbeiten. Doch mit 15 eine Wohnung
fuer sich alleine zu beziehen, das ist beinahe ein Ding der
Unmöglichkeit. Da Izumi ein schusseliges Landei ist und
die Umgebung, in welcher sie die erste Nacht ein Zimmer
bezieht, nicht gerade behaglich ist (Yakuza als Nachbarn
eines niedlichen Mädchens?!), beschliesst Raizô,
Izumi bei sich aufzunehmen. Izumi nimmt dankend die Hilfe
ihres Senpais an. Wie wird sich die Beziehung zwischen den
beiden weiterentwickeln, was wird aus sie werden? Wird
Raizô der Versuchung widerstehen, Izumi zu umarmen?
Wird Izumi gefallen an alkoholischen Getränken finden?
Und wann zum Teufel findet Raizô eine geräumige
Wohnung für ihn (...und Izumi?).
Living
Game ist einer dieser Manga,
die man nicht so schnell vergisst, insofern man dem Genre
Soap Opera/Love Story nicht abgeneigt ist. Ähnlich wie
bei Takahashi Rumikos Maison Ikkoku spielt der ganz
normale Alltag in Living Game eine grosse Rolle. Doch halt,
was heisst schon "normal" ? Wenn unter "normal" alles
darunter fallen sollte, das einem vielleicht im echten Leben
auch einmal passieren könnte, also solche Begebenheiten
wie das kurzfristige Einrichten einer kleinen Firma in der
eigenen Wohnung und nicht etwa die Reise zu einem fremden
Stern oder eine Dämonin als Verlobte, ja, dann gilt der
Alltag in Living Game als ganz normal. Und zum ganz normalen
Alltag gehören neben angenehmen Dingen auch recht
Unangenehmes, wie z.B. Beziehungskrisen, die tiefe Spuren in
einem hinterlassen können. Hoshisato Mochiru ist ein
Spezialist für realistische Soap
Opera/Liebesgeschichten. Nachdem er gegen Ende der Achziger
Jahre noch Shounen Manga gezeichnet hatte, wurde Living Game
in der Reihe Big Comic Spirits sein erster grosser
Hit. Es ist schon erstaunlich, wie gut
Hoshisato Mochiru mit seinen sehr einfachen Zeichnungen
lebendige Geschichten kreiert, die einem ans Herz gehen.
Ähnlich wie Adachi Mitsuru ist er in erster
Linie ein Erzähler und weniger ein Mangaka, der wahre
Graphikorgien produziert, was aber seine Fähigkeiten
als Zeichner nicht in Frage stellen soll. Fuwa
Raizô sieht in Izumi zu Beginn nur ein unschuldiges
Mädchen, welches beschützt werden muss und in
Tokio eine Bleibe braucht. Mit der Zeit aber realisiert er,
dass er sie liebt und sie glücklich machen will. Er ist
sogar bereit, seinen Traum von der Arbeit als Architekt
aufzugeben und wieder eine Stelle als Salaryman anzunehmen,
damit er ihr die Finanzierung einer Privatschule
ermöglichen kann. Izumi hingegen bleibt nicht immer das
unschuldige Landei wie zu Beginn der Geschichte, die sich
übrigens im Zeitraum von etwa zweieinhalb Jahren
erstreckt. Izumi beginnt, näher mit sich selber
auseinander zu setzen. Was ist eigentlich ihr Traum, was
will sie einmal werden? Wie kann sie ihre eigene Studien
finanzieren, damit sie ihren Senpai nicht zur Last
fällt und vor allem, wie können beide ihre freie
Zeit so gestalten, damit sie so lange wie nur möglich
zusammen sein können? Text©Yaniv
Tempelman (Mai
2001) letzte Änderung:
08.09.2002 Weitere
Auszüge: Weitere
Illustrationen: * Japanischer
Firmenangestellter. ** In Japan sind die Vorschüsse
beim Mietbezug oft mehrere tausend Mark hoch.
Zusätzlich kommt eine Art Vermittlungsgebühr hin
zu, die ebenfalls weit über tausend Mark betragen kann
und nicht zurückerstattet wird). *** Shimane ist die Präfektur mit
den geringsten Einwohnerzahl in ganz Japan). zurück
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