TOUCH

Mitsuru Adachi

Shonen Sunday Comics 1983-87
26 Bände (11 Widebans)

ISBN4-09-123741-X

ISBN4-09-123742-8

ISBN4-09-123743-6

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Touch war in den Achziger Jahren einer der absoluten Bestseller und katapultiere den Zeichner Mitsuru Adachi neben Akira Toriyama zum wahrscheinlich erfolgreichsten Mangaka dieser Jahre überhaupt. Dabei begann die Geschichte von Touch nicht wesentlich anders als diejenigen seiner anderen bis anhin schon recht erfolgreichen Werke wie Miyuki oder Hiyatari Ryôkô: Die Hauptcharaktere sind Schüler in der japanischen Mittelstufe und müssen tagtäglich die kleinen Schwierigkeiten im Leben meistern, sei es zum Beispiel in der Liebe oder im Sport. Doch in Touch entschied sich Mitsuru Adachi zu einem recht ungewöhnlichen Schritt, was schliesslich die Popularität des bis anhin schon recht erfolgreichen Manga nur noch steigern sollte. Dazu im ausführlichen Inhalt mehr (achtung Spoiler !!). Doch zuerst mal was über die Geschichte:

Kurzer Inhalt (klickt hier für einen ausführlichen Inhalt. Mit grossem Spoiler!):

Die fünfzehnjährigen Zwillinge Kazuya & Tatsuya Uesugi sind schon seit klein auf mit der gleichalterigen Nachbarin Minami Asakura befreundet. Die Uesugis und Asakuras haben mitten in ihrem Garten ein kleines Häuschen eingerichtet, wo sich die Kinder austoben können. In den letzten Jahren hat sich dieses Häuschen zu einem ruhigen Ort fürs Lernen gewandelt. Zumindest für zwei der drei Jugendlichen: Für Minami und Kazuya.
Die hübsche Minami Asakura ist in der Schule ebenso erfolgreich wie Kazuya Uesugi, der Star des Baseballklubs der Meisei Junior High School. Minami lernt gerne mit Kazuya zusammen und hilft ihm bei seinem Ausdauertrainig. Tatsuya hingegen ist ein mittelmässiger Schüler, der sich für Sport nicht interessiert, um so mehr aber für Mädchen. Er scheint das genaue Gegenteil seines erfolgreichen jüngeren Bruders Kazuya zu sein: ein ziemlich unseriöser Bursche

Kazuya will mit seinem Baseballklub unbedingt ins Kôshien gelangen, ins Finale der landesweiten Baseball Schulmeisterschaften, das einmal im Jahr in Kyoto in einem grossen Stadion ausgetragen wird. Fast gelingt ihm dies, doch dann trifft ein harter Schicksalsschlag die Hauptcharaktere. Tatsuya, der in der Zwischenzeit sich zum Wunder von Minami und anderen Freunden in Boxklub der Schule eingeschrieben hat, wechselt unfreiwillig zum Baseballklub, beginnt von Null auf mit Baseball und mausert sich vom absoluten Anfänger zur Trumpfkarte der Mannschaft. Minami schreibt sich auf Anfrage einer Mitschülerin in den Gymnastikklub ein und wird prompt die grosse Hoffnung des Klubs für eine Medaille an Meisterschaften.
Im Baseballklub bringt ein mysteriöser und äusserst strenger Trainer die Mannschaft auf Hochform, aber seine harten Methoden machen ihn nicht gerade beliebt. Besonders mit Tatsuya geht er hart um. Was für ein Geheimnis birgt sein Verhalten? Wird es Tatsuya schaffen, mit der Meisei Baseballmannschaft ins Kôshien zu gelangen? Wie steht's zwischen Tatsuya und Minami?
Weitere Charaktere spielen in Touch noch eine wichtige Rolle: Rivalen und Verbündete Tatsuyas, z.B. der Baseball Ass Nitsuta Akio , der gegen Ende der Geschichte Tatsuyas grösster Rivale wird, oder seine freche Schwester, die ein Auge auf Tatsuya geworfen hat, ect.

Touch ist nicht irgendein "langweiliger Sportmanga", wie manche vielleicht jetzt vermuten. Touch ist weit mehr als das. Touch ist die Geschichte eines Jugendlichen (Tatsuya), der mit der Zeit lernt, eine grosse Verantwortung zu übernehmen; für die Leute, die ihn nahe stehen und für sich selber. Tatsuya schlüpft in die Rolle seines Bruders Kazuya und wächst über sich hinaus. Verfolgt man den Manga von Beginn an, kann man sich von den Hauptcharakteren ausgehenden Faszination kaum mehr lösen. Aus dem anfangs unseriösen Tatsuya wird ein "typischer Adachi-Held"; einer dieser selbstsicheren männlichen Hauptcharaktere, denen eine nahezu unheimliche Coolness umgibt. Und dennoch verkommt der Charakter Tatsuya nicht zu einer langweiligen Figur: Auch er hat Macken, was ihn umso menschlicher macht.
Die Geschichte bleibt bis zum Schluss äusserst interessant. Adachi hat dieses rare Talent, eine an sich einfache Handlung hervorragend dem Leser nahezubringen, vor allem dank seinem Gespür, menschliche Wärme und Selbstironie in seine Charakteren einfliessen zu lassen.
Und das sei hier schon verraten: Die Baseballmatches werden gegen Schluss immer spannender (das letzte Spiel hat mich nicht mehr losgelassen, obwohl ich von Baseball kaum Ahnung habe). Der Schluss selber ist wunderbar, wie bei den meisten Werke Adachis. Zudem sieht man gut, wie sich Adachis Stil über die 25 Bände entwickelt hat: Sein Stil wird mit der Zeit sicherer und er widmet ihnen mehr Fläche, aber auch weniger ablenkende Details, um den Lesefluss nicht zu beeinflussen.
Wenn ihr Soap Operas mit symphatischen Charakteren mögt und auch dem Bildungsroman sowie Sport nicht abgeneigt seid, dann gehören Adachis Werke in eure Mangasammlung. Touch ist kein schlechter Anfang
(aber ein langer ;-) ).
Y. Tempelman (Nov. 2000)

Touch©Adachi Mitsuru/Shougakukan

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